Start
Familienbetrieb
Der Hof
Situation im 19. Jahrhundert
Flurbereinigung, Eigentum, Zukauf und Pachtung
Pflanzenbau
Tierzucht
Die Melkanlage
Arbeitskräfte
Steigerung der Produktivität

Flurbereinigung, Eigentum, Zukauf und Pachtung

Um die Jahrhundertwende lagen die Äcker der 48 Bauern weit verstreut in der gesamten Gemarkung. Von Wilhelm Bergmann (geb. 1848) ist überliefert, dass er Buch darüber führte, ob er auch alle seiner 49 Ländereien bearbeitet und abgeerntet hatte.

Anfang des 20. Jahrhunderts entschlossen sich die Immighäuser Bauern zu einer Flurbereinigung. Die neu entstandenen Felder besaßen jetzt Größen, die die Anwendung moderner Techniken und Verfahren ermöglichte. Der zeitsparende Maschineneinsatz wurde rentabel. Man konnte die Felder ohne Absprachen bewirtschaften, neue Feldwege wurden gebaut.

Das Bestreben der Bauern auf dem Bergmannschen Hof ist bis heute, das Eigentum an Grund und Boden zu erhalten und möglichst noch zu vermehren. 1884 gehörten zu dem Hof 19,30 ha Landfläche. Im laufe der letzten Jahrzehnte gaben immer mehr Bauern in Immighausen und den angrenzenden Dörfern ihre Höfe auf. Dies nutzen die Besitzer des Bergmannschen Hofes und pachteten Land hinzu.

Die durchschnittliche Bodenzahl des Ackerlandes beträgt 42, die des Grünlandes 44. Da das Grünland zum Teil auf feuchten Standort liegt, wird es trotz höherer Bodenzahlen nicht als Ackerland verwendet.

Bis ca. 1934 wurde in Immighausen die Dreifelderwirtschaft durchgeführt. Diese seit der Zeit Karl des Großen in ganz Deutschland durchsetzende Bebauungsart sah die Fruchtfolge Brache, Wintergetreide, Sommergetreide vor. Später setzte sich der Anbau von Flachs oder Hanf, Kartoffeln und Rüben auf den frühern Brachen durch.

Seit 1934 wird auf dem Bergmannschen Bauernhof die Fruchtfolge eingehalten. Dadurch wird der Boden nicht einseitig belastet. Auf die Blattfrucht folgt Winterweizen, dann wird Wintergerste angebaut. Danach folgt eine Blattfrucht. Damit nach der Ernte keine Nährstoffe in tiefere Bodenschichten verlagert werden, wird nach Möglichkeit eine Zwischenfrucht gesät.

Während früher Rüben, Kartoffeln, Rotklee, Luzerne, Flachs, Mohn oder Senf angebaut wurde, bevorzugt man heute auf dem Bergmannschen Hof die weniger arbeitsaufwendigen Blattfrüchte Raps oder Silomais. Durch die stärkere Tierhaltung wird in den letzten Jahren vermehrt Silomais angebaut. Um der Bodenfruchtbarkeit Rechnung zu tragen wird auf die Humusbilanz geachtet sowie von anderen Landwirten Silomais zugekauft.


zurück

weiter